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Sakralbau-Decken … ganz einfach fotografieren

Sakralbau-Decken … ganz einfach fotografieren

Seit geraumer Zeit reizt es mich die Decken in Sakralbauten zu fotografieren. Es ergeben sich teilweise Symmetrien die schon eher an die Bilder eines Kaleidoskop erinnern.

Die Problematik

Um die Symmetrien zu zeigen ist es allerdings essentiell den Standpunkt exakt in der Mitte des Sakralbaus zu wählen und ferner die Kamera absolut senkrecht nach oben auszurichten.  Bei kleinen Abweichungen einstehen schnell Verzerrungen, die nur mühsam bei der Nachbearbeitung wieder “gerade” gerichtet werden können.

Bei der Objektiv-Auswahl gilt: je weit-winkliger, desto besser. Und selbst mit extremen Weitwinkel-Objektiven von 12 mm bekommt man üblicherweise nur einen Teil der Decke abgelichtet.

Ein paar Beispiele meiner Decken-Fotos sind hier zu finden.

Der Lösungsansatz

Vor kurzem stolperte ich über einen Artikel: Warum es sich lohnt, in Kirchen nach oben zu schauen. In dem Artikel berichtet

Beim Lesen des Artikels – und vor allem Bestaunen der Fotos – fragte ich mich: Warum bin ich nie auf diese Idee gekommen. Ich habe schon eigne 360-Panoramas in Sakralbauten aufgenommen. Allerdings  kam ich nie darauf ein Teil-Panorama nur von der Decke zu schießen.

Erste Umsetzung: Salzburger Dom

Letzte Woche war ich geschäftlich in Salzburg. An einem Vormittag hatte ich etwas Freizeit um durch die Altstadt zu schlendern. Natürlich bin ich auch beim Salzburger Dom vorbei gekommen und selbstverständlich bin ich auch rein gegangen. Ich habe dann gleich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und ein Decken-Panorama fotografiert. Leider hatte ich bei dem spontanen Ausflug in die Salzburger Altstadt nur meine 24-70er Linse dabei. Die 24 mm waren schon sehr knapp – eine kürzere Brennweite wäre auf jeden Fall vorteilhaft gewesen.

Zuhause angekommen fütterte ich gleich meine Panorama-Stiching-Programm (PTGui) mit den Fotos. Das Ergebnis begeisterte mich. Obwohl aus der Hand fotografiert konnten die Bilder hervorragend gestiched werden. Und obendrein ergab sich eine annähernd perfekte Symmetrie durch die automatische Ausrichtung der Bilder mit der Software.

Das erste Foto zeigt das Längs-Schiff:

und das zweite das Quer-Schiff.

Fazit

Diese Technik hat mich wirklich begeistert. Die Ergebnisse sind trotz des absolut unvorbereiteten und spontanen Fotografierens schon großartig. Zukünftig werde ich natürlich mein Stativ mitnehmen. Erstens um die Kamera exakter ausrichten zu können. Und zweitens um Belichtungsreihen anzufertigen, die dann als HDR gestiched werden. Dadurch werden auch die überstrahlen Bereiche ausgemerzt werden können.

Zwei Panoramen aus Berlin

am_hackeschen_markt.preview_klIst die “never ending story” nun doch endlich abgehakt? Als ich in Juni 2014 mal endlich mit allem benötigten Equipment und bei ordentlichem Wetter die Hackeschen Höfe betrat konnte ich es kaum fassen. Nichts, was einem gelungen Panorama im Wege stand (außer den schnell ziehenden Wolken, die die Lichtverhältnisse ständig ändern).

Also schnell drauf los geschossen … und das Ergebnis kann sich sehen lassen:

im hackeschen hof

Panorama “Im Hackeschen Hof” — Ein Klick auf das Bild öffnet interaktive Panoramaansicht

Beflügelt von der gelungen Aufnahme ging’s weiter zum Hackeschen Markt. Dort auf einer kleinen Verkehrsinsel hat man tolle Sicht auf den Fernsehturm und viel Leben um einen herum. So begann ich die einzelnen Aufnahmen, als plötzlich ein roter Audi um die Ecke bog. Den musste ich ja noch schnell drauf bekommen. Etwas später stand ein gelber Service Wagen an der Kreuzung. Auch ein tolles Motiv – und klick. Und so hatte ich viel Auswahl beim “stitchen” des Panoramas. Leider dadurch auch stark zu kämpfen – vor allem mit den unterschiedlichen Lichtverhältnisse (ich erinnere an die schnell ziehenden Wolken). Deswegen bin ich mit dem Ergebnis nicht so zufrieden – aber zeigen möchte ich es dennoch:

Panorama: Am Hackeschen Markt --- Ein Klick auf das Bild öffnet eine interaktive Ansicht

Panorama: Am Hackeschen Markt — Ein Klick auf das Bild öffnet eine interaktive Ansicht

PS: der link zu allen Panoramen aus Berlin

Im Schnoor [Bremen]

Letzte Woche war ich (wie jedes Jahr) geschäftlich in Bremen. Dabei hatte ich an einem Nachmittag noch etwas Zeit um mit meinem Foto inkl. Stativ durch die schöne Innenstadt zu pilgern. Mein Weg führte mich auch in die “Schnoor” – eine ganz enge Gasse in der Bremer Altstadt, die mir ein inzwischen leider verstorbener Geschäftskollege zeigte.

Das Wetter war an diesem Tag absolut bewölkt. Ideal für die Aufnahme eines Kugelpanoramas. Denn durch das diffuse Licht gibt es wenig Schattenbildung. Bei Sonneneinstrahlung ist die Dynamik zwischen hellem Himmel und Schatten an den Hausfassaden kaum in den Griff zu bekommen.

Ich platzierte mein Stativ inmitten der engen Gasse. Direkt unter einer Straßenlampe, damit es auch noch im Zenit etwas Interessanteres zu sehen gibt als der eintönig, graue Himmel.

Spannend an dieser Stelle war die enorme Entfernungs-Differenz zwischen den ganz nahen Fassaden und der Flucht der langen Gasse. Bei solchen unterschiedlichen Entfernungen muss erstens eine kleine Blende gewählt werden um genügend Tiefenschärfe zu bekommen und zweites die Kamera im optimalen Nodalpunkt stehen um keine optischen Verzerrungen zu bekommen.  Dies gelang mir anscheinend sehr gut, denn nach der Bearbeitung am Rechner sind keine “Stitching-Fehler” ersichtlich: wahrscheinlich das technisch beste Panorama das mir bisher gelungen ist :)

Genug geschrieben hier ist das Ergebnis zu bewundern:

In der Schnoor

Ein Klick auf das Bild öffnet die interaktive Ansicht.

Infos zur Aufnahme: 37 Bilder mit 24 mm; F11; 1/60 s inkl. ein Zenit und drei Nadir Bilder. Gestitched mit PTGui

Kugelpanoramen aus Münzesheim

In den letzten Tagen wollte ich zur Dämmerung noch zwei Panoramen fotografieren. Der Kirchplatz vor der evangelischen Kirche und ein kleiner, fast verlassener Innenhof in unserer Nachbarschaft. Beides mal zog ich kurz vor Sonnenuntergang los um während der “blauen Stunde” die Panoramen zu fotografieren.

Am Kirchplatz waren schon die Straßenlaternen an. Das wollte ich auch. Damit stieß ich aber auf des Problem mit unterschiedlichen Lichtquellen. Das Sonnenlicht (zur Dämmerung) und das Kunstlicht der Straßenbeleuchtung. Einfacher wären die Lichtverhältnisse nach der blauen Stunde. Denn dann wären nur noch Kunstlichtquellen vorhanden. Allerdings wird die evangelische Martinskirche nachts nicht angestrahlt, so dass diese dann viel zu dunkel wäre. Also musste ich mit dem unterschiedlichen Licht zurecht kommen.

Am Rechner machte sich dann das Problem bemerkbar. Entweder war der Himmel viel zu intensiv blau … oder der Rest wäre unnatürlich rot stichig.  Ich habe versucht nun Himmel und Rest unterschiedlich zu bearbeiten um ein einigermaßen neutrales Ergebnis zu erreichen.

KirchplatzMuenzesheim Kraichtal Panorama

Kugelpanorama: Kirchplatz Münzesheim

Das zweite Projekt: der (fast) verlassene Innenhof in unserer Straße. Hier zog ich schon etwas früher los …. denn im Innenhof ist keine Lichtquelle und dort wäre es zur blauen Stunde also viel zu dunkel. So hatte ich es nun nur mit Tageslicht (und keinem Kunstlicht) zu tun. Ein Problem also weniger. Allerdings stellte ich schnell raus, dass ein enormer Helligkeitsunterschied zwischen Himmel und den dunkelsten Ecken des Innenhofs herrschte. Mit einer festen, einzelnen Belichtungszeit wäre entweder der Hof zu dunkel – oder der Himmel nur noch weiß. Deswegen habe ich mich für eine Mehrfachbelichtung entscheiden.  Bei  einer Blende von 11 (um genügend Tiefenschärfe zu bekommen) ergaben sich die Belichtungszeiten der 3er Bildreihe zu 1/5, 1 und 3,2 Sekunden. Mit meinem24 mm Objektiv benötige ich inklusive Nadir und 3 Bodenbilder insgesamt 36 Aufnahmen. Somit verging zwischen erster und letzter Aufnahme in etwa 10 Minuten. Dieser Zeitraum ist in der Dämmerungsphase schon sehr lang. D. h. die letzten Bilder waren dunkler als die ersten Bilder. Auch dies merkte ich recht schnell dann bei der Bearbeitung am Rechner.

Durch die Mehrfachbelichtung müssen diese jeweils 3 Bilder zusammengerechnet (tone mapping) werden. Dadurch ergaben sich ein paar unschöne Farbverzerrungen. Deswegen bin ich auch mit dem zweiten Bild nicht zufrieden … aber dennoch hier der Rundblick in den Nachbars Innenhof:

Innenhof_obere_torstaße_aktuell_kl

Viel Spaß beim anschaun :)

Die Hackeschen Höfe – eine never ending story?

Als ich am 15. Dezember 2007 das erste mal die Hackeschen Höfe in Berlin betrat war mir sofort klar: Hier muss ich mal ein Kugelpanorama machen. Für meinem nächsten Besuch in Berlin das Projekt Kugelpanorama der Hackeschen Höfe fest vorgenommen. Nun ja – um eine lange Geschichte kurz zu machen. Ich war in der Zwischenzeit sicherlich 5 mal vor Ort aber verschiedene Umstände ließen das Projekt immer wieder scheitern:

  • schlechtes Wetter
  • vor Ort festgestellt, dass der Panorama-Kopf zu-hause liegt :(
  • fotografiert – aber später am Rechner gemerkt, dass die Einstellungen an der Kamera falsch waren :-(

ABER – am 22. August 2012 sollte das Projekt endgültig realisiert werden. ich hatte mein Hotel recht nahe am “Alex” gebucht um so in Laufdistanz zu den Höfen zu sein. Also am frühen Abend bepackt mit Fotorucksack und Stativ mit Panorama-Kopf los gezogen. Immer wieder mit kritischen blicken nach oben. Der Himmel war leicht bedeckt: beste Voraussetzungen für das angestrebte Projekt. Also ich dann in freudiger Erwartung am Hof I ankam war dann die Enttäuschung doch groß. Es schien alles perfekt – fast alles. Nur stand ausgerechnet an diesem Tag ein Kran vor einem Restaurant. Nun ja – dennoch das Panorama geschossen … und das Ergebnis gibt es auf meiner “spherical Seite”:

Kugelpanorama Hackesche Höfe – Hof I – Endellscher Hof

Mal schauen … vielleicht wird dieses Projekt nochmals angegangen …

Eine kleine Vorschau eines der Panoramen gleich mal hier:
{qtvr http://spherical.jmsfotografie.de/panos/sortiert/Berlin/HackescheHoefeI.mov 500 340}
zum starten klicken * QuickTime muss installiert sein

Da ich allerdings schon mal wieder vor Ort war – so zog ich noch weiter durch diese Höfe. Im zweiten Hof stand leider ein LKW … aber im dritten Hof habe ich dann nochmals panografiert:

Kugelpanorama Hackesche Höfe – Hof II – Brunnenhof

Viel Spaß beim anschauen

Kugelpanoramen aus Schladming

Eine Woche Bergwandern, fotografieren und mit Gott unterwegs sein … das bietet die “Fotowoche” die jährlich auf dem Tauernhof (Schladming, Österreich) angeboten wird. Fotografischer Leiter ist Herbert Raffalt, ein Bergführer und Fotograf.

Dieses Jahr war ich zum zweiten mal mit am Start. Letztes Jahr durfte ich den letzten wichtigen Schliff am Workflow für Kugelpanoramen lernen (Danke an Lothar). Dieses Jahr habe ich vier Panoramen fertig gebracht.

Alle vier sind auf meiner hier zu sehen

Viel Spaß beim anschaun – und bitte bekomme keinen Drehwurm :)

PS: Danke an Astrid fürs “Modell sitzen” :)